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DIE NETIQUETTE FÜR AT.*

Dies ist die HTML-Version. Bei Widersprüchen mit dem Original gilt nur dieses als bindend.

Diese Netiquette soll Ihnen helfen, die Sitten und Gebräuche kennen- zulernen, die sich im österreichischen Teil des Usenets (den "at.*"- Newsgroups) eingebürgert haben. So können Sie einige der häufigsten Stolpersteine vermeiden.

Es folgen einige Tips, wie man das Netz effizient und auch höflich zur Zufriedenheit aller benutzen kann (und sollte):

  1. Vergessen Sie nicht, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.
  2. Neulinge und Alteingesessene ergänzen einander.
  3. "Du" oder "Sie".
  4. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken. Und dann erst posten.
  5. Teilen Sie etwas Neues mit.
  6. Ihre Artikel sprechen für Sie - seien Sie stolz auf sie.
  7. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben.
  8. Auch die Aufmachung Ihres Artikels ist wichtig.
  9. Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile.
  10. Die Wahl der passenden Newsgroup.
  11. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym.
  12. Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum.
  13. Benutzen Sie E-Mail.
  14. Das Netz ist keine Einbahnstraße.
  15. Humor lockert die Kommunikation im Netz auf.
  16. Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter.
  17. Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen.
  18. Vorsicht mit Kommerziellem.
  19. Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln.

  1. Vergessen Sie nicht, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.

    Viele denken leider nicht daran, daß ihre Postings (=Artikel) nicht von Computern gelesen werden, sondern von anderen Menschen.

    Und dies nicht nur in Österreich oder im deutschsprachigen Raum, sondern auf der ganzen Welt. Lassen Sie sich also besser nicht zu verbalen Ausbrüchen hinreißen.

    Bedenken Sie: Je ausfallender und unhöflicher Sie auftreten, desto weniger Menschen sind bereit, Ihnen zu helfen, wenn Sie selbst einmal etwas brauchen.

    Eine einfache Faustregel: Schreiben Sie nie etwas, was Sie dem Adressaten nicht auch vor anderen ins Gesicht sagen würden.

  2. Neulinge und Alteingesessene ergänzen einander.

    In einer Newsgroup herrscht meist ein Kommen und Gehen. Manche Poster (=Schreiber von Artikeln) verlassen die Newsgroup wieder, dafür kommen neue Poster hinzu. Die Regulars, die schon länger, und die Newbies, die relativ neu dort sind, ergänzen einander: Die einen bringen Erfahrungen ein, die anderen neue Standpunkte.

    Wenn Sie eine Newsgroup neu zu lesen beginnen, so kennen Sie deren spezielle Eigenarten noch nicht. Lesen Sie daher auf jeden Fall eine Weile (zumindest ein, zwei Wochen) mit, bevor Sie zu posten beginnen. Fragen Sie, ob es eine FAQ (=Frequently Asked Questions; häufig gestellte Fragen - und Antworten darauf) oder eine Website mit weiterführenden Informationen zu der Newsgroup gibt. Es ist empfehlenswert, sich diese anzusehen, z.B. unter http://www.faqs.org/ .

    Als neuer Poster werden Sie dann die Diskussionen mit neuen Sichtweisen bereichern.

    Allerdings: Sie sind vor harschen oder kurzangebundenen Antworten nicht gefeit. Andere diskutieren schon länger dort, und haben vielleicht mehr Erfahrung, oder das Thema Ihres Artikels wurde schon oft besprochen, oder Sie haben nicht den richtigen Umgangston gefunden (z.B. gibt es auch Probleme, wenn man in Jeans zum Opernball geht :-)). Lassen Sie sich aber auf der anderen Seite nicht abschrecken: Nur weil Ihnen jemand widerspricht, der schon länger in der Newsgroup ist, hat er noch lange nicht recht. Bleiben Sie sachlich!

    Wenn Sie schon länger in einer Newsgroup aktiv sind, so helfen Sie neuen Postern und unterstützen Sie sie, denn aus einem neuen Poster kann ein Regular werden, und frisches Blut tut der Diskussion immer gut. Alle in einer Newsgroup sind gleichwertige Diskussionspartner, egal wie lange und wie viel sie dort posten. Akzeptieren Sie Kritik, auch und gerade von neuen Postern, vielleicht sind Sie ja in dem Diskussionspunkt betriebsblind?

    Belästigung, Verleumdung, Mobbing (z.B. Verfolgung einzelner User durch alle möglichen Newsgroups) sind absolut unerwünscht. Daß Sie so etwas nicht tun werden, versteht sich von selbst, wenn Sie es allerdings beobachten, dann sollten Sie dem Opfer den Rücken stärken und nicht dem Belästiger. Er soll nicht auch noch in seinem Tun bestätigt werden.

  3. "Du" oder "Sie".

    Aus der Deutschsprachigkeit der "at.*"-Hierarchie erwächst die Frage, ob man andere Netzteilnehmer in News und Mail "duzen" oder "siezen" sollte. Es gilt normalerweise: Wer selbst siezt, will gesiezt werden. Wer duzt, will selbst geduzt werden.

    Die meisten Teilnehmer der "at.*"-Hierarchie duzen sich jedoch, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung. Und viele, die siezen, tun dies nur anfangs, weil sie noch nicht wußten, daß die meisten ein "Du" bevorzugen. Wird man gesiezt, sollte man aber dennoch nicht gleich mit dem "Du" beginnen, sondern vorher fragen, ob dies für den anderen in Ordnung ist.

    Wahrscheinlich ist diese Netiquette einer der wenigen Artikel im Netz, in dem Sie mit voller Absicht gesiezt werden.

  4. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken. Und dann erst posten.

    Die Gefahr von Mißverständnissen ist bei einem schriftlichen Medium besonders hoch. Vergewissern Sie sich mehrmals, daß der Autor des Artikels, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht vielleicht Ironie, Sarkasmus oder eine ähnliche Variante des Humors benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen.

  5. Teilen Sie etwas Neues mit.

    Ihre Artikel können von sehr vielen Menschen weltweit gelesen werden. Teilen Sie daher etwas Neues mit, wenn Sie einen Artikel schreiben. Ein "Ich auch!" ("Me too!") ist in den seltensten Fällen etwas Neues.

    Machen Sie Ihren Standpunkt klar, und drücken Sie sich verständlich aus. Durch schlüssige Argumentation können Sie von vornherein viele Mißverständnisse vermeiden.

    Denken Sie aber daran, daß niemand gerne Artikel liest, die mehrere hundert Zeilen lang sind. Ihr Artikel sollte kurz und prägnant sein, jedoch ohne daß dabei das Verständnis auf der Strecke bleibt.

    Ebenfalls unerwünscht sind sogenannte "human gateways". Man sollte nicht seine Aufgabe darin sehen, Artikel aus verschiedenen für jedermann zugänglichen anderen Newsgroups, Netzen oder Informationsdiensten (z.B. WWW, Fido, Teletext, AOL, CompuServe usw.) ins Netz weiterzuleiten.

  6. Ihre Artikel sprechen für Sie - seien Sie stolz auf sie.

    Die meisten Leute im Netz kennen und beurteilen Sie nur aufgrund dessen, was Sie im Usenet und per E-Mail schreiben. Versuchen Sie daher, Ihre Artikel leicht verständlich und möglichst fehlerfrei zu verfassen.

    Ein Wörterbuch neben dem Rechner mag als Übertreibung erscheinen, andererseits wird ein möglichst fehlerfreier und gut formulierter Artikel ernster genommen als einer, der durch Fehler oder schlechte Wortwahl beinahe unleserlich geworden ist.

    Bedenken Sie, daß Ihr Anliegen schlecht vertreten wird durch einen Artikel, der nicht elementaren Anforderungen an Stil, Form und Niveau genügt.

    Vielleicht lesen Ihre zukünftigen Kollegen oder Ihr zukünftiger Chef mit. Vorurteile bilden sich leicht.

    Die Verwendung von Dialekt und Mundart als Stilmittel schließt das nicht aus. Des is jo eh kloa! Sogenannte spelling-flames (öffentliches Kritisieren von Rechtschreibfelern) gelten jedoch als grobe Unhöflichkeit.

  7. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben.

    Einige Leute denken, es reiche aus, einen Artikel in wenigen Minuten in den Rechner zu "hacken". Besonders im Hinblick auf die vorangegangenen Punkte ist das aber kaum möglich. Sie sollten sich Zeit nehmen, um einen Artikel zu verfassen.

    Vergewissern Sie sich vor dem Schreiben, ob nicht bereits andere eine gleichwertige Antwort verfaßt haben. Dadurch kennen Sie einen Teil der nachfolgenden Diskussion und können vorgebrachte Argumente bei Ihrem Beitrag schon berücksichtigen.

    Jeder Artikel sollte vor dem endgültigen Abschicken mindestens einmal vollständig durchgelesen und gegebenenfalls überarbeitet werden.

    Manchmal empfiehlt es sich auch, den Artikel noch einmal zu überschlafen. Oft stellt sich am nächsten Tag heraus, daß man zu impulsiv reagiert oder eine Beleidigung verfaßt hat.

  8. Auch die Aufmachung Ihres Artikels ist wichtig.

    Durch Groß- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher. Absätze und Satzzeichen dienen der Gliederung und lockern den Text auf.

    Der zitierte und der darauffolgende, dazugehörige eigene Text sollten grundsätzlich durch eine Leerzeile getrennt werden. Auf Blocksatz verzichten Sie besser, da unterschiedlich breite Leerschritte das Lesen erschweren.

    Sie sollten die Breite der eigenen Zeilen unter etwa 70 Zeichen halten, damit auch nach mehrmaligem Zitieren von Text (Quoten) die Standardzeilenbreite von 80 Zeichen nicht überschritten wird. Zeilen mit mehr als etwa 70 Zeichen sind außerdem anstrengend zu lesen.

    In der at.*-Hierarchie dürfen Umlaute verwendet werden, sofern sie richtig kodiert sind (siehe hierzu die entsprechenden FAQs), hier die relevanten Header:

    Mime-Version: 1.0
    Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
    Content-Transfer-Encoding: 8bit

    Fragen zur korrekten Kodierung sollten in at.usenet.einsteiger bzw. de.comm.software.newsreader gestellt werden.

    Es können aber auch Umschreibungen (ae, oe, ue, ss) verwendet werden. Umlaute im Subject können allerdings zu Problemen beim Threading führen, daher wird dort von ihrer Verwendung abgeraten.

    Wer eine Signatur unter seinem Artikel verwenden möchte, sollte dort etwas mitteilen, das noch nicht aus diesem oder dem Header hervorgeht. Die Signatur sollte maximal 4 Zeilen lang sein und durch "-- " (d.h. Minus-Minus-Leerzeichen) in einer eigenen Zeile vom eigentlichen Text getrennt werden. Dadurch können viele Newsreader die Signatur bei einem Followup (=Antwort in die Newsgroup) automatisch entfernen.

    Sogenannte Footer sind im Usenet unüblich und unerwünscht. Man bezeichnet damit im allgemeinen einen von der Software selbst erstellten Text, der automatisch dem Message-Body (=Artikel-Inhalt) hinzugefügt wird, dessen Inhalt sich aber meist dem Einfluß des Benutzers entzieht (z.B. Hinweise, durch welche Programme der Artikel verarbeitet wurde).

    Testpostings sollten in eine Testgroup, also z.B. nach at.test, de.test oder alt.test gepostet werden. Auch hierbei bitte die Empfehlungen in 19. (Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln.) beachten.

  9. Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile.

    Wenn Sie einen Artikel verfassen, achten Sie bitte besonders auf den Inhalt der "Subject:"-Zeile (umgangssprachlich auch "Betreff" oder "Thema" genannt). Hier sollte in kurzen Worten (möglichst unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so daß ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse für ihn ist oder nicht.

    In länger dauernden Diskussionen kann es passieren, daß das Thema, über das debattiert wird, vom ursprünglichen "Subject" abweicht. Bitte passen sie das Subject dem Diskussionsverlauf an. Es ist üblich, in diesem Fall das alte Thema mit: "(was: altes Subject)" an das neue Thema anzufügen.

    Beispiel:

    Subject: Erbsen im Treibhaus (was: Kohlrabi im Vorgarten)

    Vermeiden Sie bitte Verkettungen von (was: aaa (was: bbb)). Das letzte Thema anzugeben ist ausreichend, daher sollte im nächsten Followup nur mehr das zutreffende Subject stehen.

    Beispiel:

    Subject: Re: Erbsen im Treibhaus

    Vermeiden Sie bitte Programme, die anstatt des üblichen Prefixes 'Re:' (für Reply) ein 'Antwort:', 'AW:' oder ähnliches einfügen. Viele Newsreader können sonst nämlich nicht am Subject erkennen, daß der Artikel ein Followup ist, und beginnen einen neuen Thread (=Diskussionsfaden).

  10. Die Wahl der passenden Newsgroup.

    Überlegen Sie sich vor dem Posten eines Artikels oder Followups, welche Leute Sie mit Ihrer Nachricht erreichen wollen. Wählen Sie die Newsgroups, in die Sie schreiben, sorgfältig aus. Sie sollten diese auch selbst lesen. Posten Sie, wenn irgend möglich, nur in _eine_ Newsgroup.

    Ein Crossposting (=gleichzeitiges Posten desselben Artikels in mehrere, womöglich inhaltlich verwandte Newsgroups) ist nicht empfehlenswert. Wenn Sie dennoch ein Crossposting (durch Angabe mehrerer Namen in der "Newsgroups:"-Zeile) erzeugen, lenken Sie bitte darauffolgende Artikel mit Hilfe der "Followup-To:"-Zeile in _eine_ Newsgroup. Ein Hinweis im Artikel, daß ein Followup-To gesetzt wurde, ist empfohlen.

    Keinesfalls sollten Sie aber ein "Multiposting" (mehrere einzelne Kopien ein und desselben Artikels in verschiedene Newsgroups) machen! Denn dies bewirkt, daß die Diskussion in mehrere parallele Teildiskussionen zerfällt, denen niemand wirklich gut folgen kann.

    Benutzen Sie eine Newsgroup mit der Endung ".sonstiges", wenn keine dem Thema angemessenere spezielle Newsgroup existiert.

    Crosspostings über mehrere News-Hierarchien sind grundsätzlich zu vermeiden.

    Speziell für Kleinanzeigen (Ankauf und Verkauf) wurde die Unter-Hierarchie "at.anzeigen.*" eingerichtet, um entsprechende Artikel aus allen anderen Newsgroups fernzuhalten. Anzeigen-Newsgroups in at.* sind also generell durch eine Namenskomponente *.anzeigen.* gekennzeichnet. Bitte respektieren Sie das!

  11. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym.

    In Teilen der Mailboxszene und bei einigen Internet-Anbietern verbergen die Nutzer ihre wahre Identität hinter einem Pseudonym - im Chat ist ein "Nickname" üblich - und schreiben manchmal Dinge, die sie sich sonst nicht erlaubt hätten.

    Aufgrund der negativen Erfahrungen, die viele Leute im Netz mit den Trägern solcher Pseudonyme gemacht haben, sollten Sie Ihre Artikel mit Ihrem wirklichen Namen ("real name") versehen - es erhöht die Chance, gelesen zu werden.

    Wie aus Pkt. 13 (Benutzen Sie Mail.) hervorgeht, ist eine Antwort per Mail Teil der Funktionalität des Usenet. Achten Sie daher auf die Möglichkeit, für Ihre Mitposter auch per Mail erreichbar zu sein, indem Sie nach einer Neukonfiguration Ihres Newsreaders die entsprechenden Einstellungen auf ihre Richtigkeit überprüfen.

    In einigen Newsgroups, in denen es um sehr sensible Themen geht (zum Beispiel sexuelle Gewohnheiten etc.), werden Pseudonyme bzw. Artikel, die über sogenannte Anonymous-Remailer (auch "Anon-Server" genannt) gepostet wurden, in Ausnahmefällen geduldet.

    Pseudonyme bzw. Anonymous-Remailer bieten übrigens keinen Schutz, wenn man dem Netz oder seinen Teilnehmern schaden oder wenn man Straftaten begehen will. Wie bei den meisten elektronischen Medien ist im Ernstfall eine nachträgliche Rückverfolgung fast immer möglich.

  12. Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum.

    Es ist eine gute Angewohnheit, kurze Ausschnitte des Textes, auf den man sich bezieht, wörtlich zu zitieren und dem eigenen Text voranzustellen.

    Der Leser Ihres Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat ohne eine Gedankenstütze große Mühe, den Sinn Ihrer Ausführungen zu erkennen. Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel Original-Text stehen zu lassen, daß dem Leser der Zusammenhang nicht verloren geht.

    Quoting (=Zitieren) stellt nur eine grobe Gedankenstütze dar, viel wichtiger ist das, was Sie an neuen, interessanten, eigenen Gedanken hinzuzufügen haben.

    Zitieren Sie bereits zitierten Text nach Möglichkeit nicht erneut. Statt Text wortwörtlich zu zitieren, kann er auch durch eine kurze in eckige Klammern [ ] gesetzte Umschreibung ersetzt werden.

    Ein Beispiel:

    
      >> Wenn Sie einen Followup-Artikel schreiben, wird Ihnen der gesamte
      >> Text, auf den Sie sich beziehen, von Ihrem Newsreader-Programm
      >> zum Bearbeiten angeboten.
      >> [weitere Ausführungen über Newsreader-Programme gelöscht]
      >
      > Der Originaltext wird dabei im Allgemeinen durch das Zeichen '>'
      > eingerückt (ähnlich wie dieser Absatz), um klar ersichtlich zu
      > machen, daß es sich dabei um zitierten Text handelt. Lassen Sie
      > zur Übersichtlichkeit zwischen zitiertem und eigenem Text jeweils
      > eine Leerzeile Freiraum.
    
    

    Zitieren Sie nur Text, auf den Sie auch Bezug nehmen.

    Wenn Sie Textstellen zitieren, die nicht aus dem Text des vorigen Artikels stammen, so ist es besser, ein anderes Quotezeichen (z.B. "|") dafür zu verwenden.

    Das Zitieren von Unterschrift oder Signatur, ohne darauf auch Bezug zu nehmen, ist, ebenso wie das komplette Zitieren des Vorpostings (daher "Vollquote"), eine leider weit verbreitete Unsitte und unerwünscht.

    Beim Zitieren sind den einzelnen Zeilen vorangestellte Initialen nicht erforderlich und unerwünscht, weil Newsreader-Software an Hand der internen Artikel-Verkettung (wozu das Schlüsselwort "References" im Header von Artikeln dient) dies individuell auf Wunsch darstellen kann. Aus dem gleichen Grund ist bei der einleitenden namentlichen Anrede die Wiederholung von Subject, Message-ID, Newsgroup-Namen, Datum und den meisten anderen Header-Zeilen überflüssig.

  13. Benutzen Sie E-Mail.

    Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, überlegen Sie bitte, ob dies eine Bereicherung der laufenden Diskussion ist und auch andere interessieren könnte - oder ob nicht eine einfache E-Mail besser geeignet wäre.

    Ein Beispiel: Hitzige Diskussionen arten manchmal in wüste Beschimpfungsorgien (sogenannte "Flame Wars") aus. Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, ab dem außer den Streithähnen niemand mehr an der Diskussion interessiert ist.

    Auch Hinweise auf Rechtschreibfehler, technische Probleme, offensichtliche Irrtümer oder Netiquetteverstöße tätigt man besser per E-Mail.

    Es ist normalerweise unhöflich, Antworten per E-Mail auch noch einmal zusätzlich öffentlich zu posten. Man sollte sich entscheiden: entweder E-Mail oder News, aber nicht beides. Tun Sie es dennoch, sollten Sie unbedingt zu Beginn der Nachricht darauf hinweisen, etwa "[posted and mailed]". Doch vergessen Sie nicht: Es ist besser, Sie entscheiden sich für _ein_ Kommunikationsmedium - E-Mail oder News.

    Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, was von allgemeinem Interesse ist, benutzen Sie News. Andernfalls ist E-Mail passender.

  14. Das Netz ist keine Einbahnstraße.

    Erwarten Sie nicht, daß die anderen Netzteilnehmer Ihnen die Lösung ihres Problemes per E-Mail frei Haus liefern. Das Netz ist keine Supportabteilung einer Firma, sondern eine Ansammlung von Frei- willigen, die ihre Sachkenntnisse zur Verfügung stellen. Je mehr Sie Ihre eigenen Kenntnisse und Erfahrungen der Netzgemeinde zur Verfügung stellen, umso eher können Sie auf Ihre Fragen kompetente Antworten erwarten. Anspruch auf Hilfe durch das Netz hat aber niemand.

  15. Humor lockert die Kommunikation im Netz auf.

    Humor und Ironie lockern die Kommunikation im Netz auf. Spott, Verhöhnung und verletzender Sarkasmus sollten vermieden werden.

    Da es in einem schriftlichen Medium ohne Mimik und Gestik zu Mißverständnissen kommen kann, gibt es eine Reihe von Symbolen, um Emotionen auszudrücken. Diese werden Smilies genannt, die gebräuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn Ihnen nicht sofort auffällt, was diese Smilie-Symbole bedeuten sollen, legen Sie den Kopf doch einfach auf die linke Schulter und schauen Sie noch einmal ... :-)

    Sollte Sie ein Text provozieren, ziehen Sie erst ein mögliches Mißverständnis Ihrerseits in Betracht. Versuchen Sie es mit dem Autor per E-Mail abzuklären.

  16. Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter.

    Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt und darauf Antworten per E-Mail empfangen haben, welche eventuell auch andere Leute interessieren könnten, fassen Sie die Ergebnisse (sinnvoll gekürzt) zusammen, und lassen Sie damit auch andere von den Antworten auf Ihre Frage profitieren.

    Haben Sie mit dem Schlüsselwort "Followup-To: poster" im Header Ihres Artikels veranlaßt, daß Antworten auf Ihren Artikel nicht veröffentlicht, sondern automatisch nur an Sie per E-Mail geschickt werden, sollten Sie nach angemessener Zeit eine Zusammenfassung Ihrer Erkenntnisse veröffentlichen (und diese Absicht auch in Ihrem Artikel ankündigen).

    Weisen Sie von vornherein darauf hin, wenn Sie ohnehin eine Zusammenfassung posten wollen. Damit vermeiden Sie überflüssige Antworten der Art "Bitte poste doch eine Zusammenfassung.", "Bitte sende mir eine Zusammenfassung per E-Mail.", "Send me a copy.", "Me too.", "Add me.", usw.

    Entsprechend gilt für die Leser: Wenn Sie gern möchten, daß jemand eine Zusammenfassung veröffentlicht, bitten Sie ihn per E-Mail darum, auf gar keinen Fall öffentlich (Followup).

    Bedenken Sie: Es gilt als unhöflich, in einer Newsgroup, die man nicht liest, nur Fragen zu stellen und Antworten per E-Mail einzufordern. Niemand liest gern Newsgroups, in denen sich nur Fragen finden, aber keine Antworten.

  17. Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen.

    Achten Sie darauf, daß Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen.

    Seien Sie vorsichtig beim Zitieren aus urheberrechtlich geschützten Werken. Begehen Sie keine Straftaten und rufen Sie nicht dazu auf.

    Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Rechte eines anderen vielleicht verletzen könnten, fragen Sie ihn vorher per E-Mail, was er von Ihren Absichten hält.

    Das Veröffentlichen von E-Mail ist - abgesehen von seinen möglichen rechtlichen Konsequenzen - unhöflich und sollte nicht ohne die explizite Einwilligung des Autors geschehen.

    "Usenet is not a right", aber natürlich ist Usenet deshalb kein rechtsfreier Raum. Ehrenbeleidigung und üble Nachrede sind auch dann klagbar, wenn die Äußerungen im Usenet fielen.

  18. Vorsicht mit Kommerziellem.

    Ein gewisses Maß an kommerzieller Information wird im Netz durchaus geduldet. Beispielsweise Adressen von Firmen, die ein bestimmtes Produkt anbieten, nach dem jemand gefragt hat. Als unverschämt gilt dagegen die Verbreitung von reinen Werbeinformationen. Insbesondere dann, wenn ein gewisses Volumen überschritten oder unaufgefordert gepostet wird.

    Bedenken Sie: Dies ist ein nicht-kommerzielles Netz, und niemand will die Übertragungskosten für unverlangte Werbung bezahlen.

    Werbung im Usenet und per E-Mail kostet vor allem andere (Empfänger und Zwischenstationen) Zeit und Geld. Unverlangte Werbung kann die Betroffenen sehr verstimmen.

  19. Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln.

    Binär-Dateien (Grafik, Musik, ausführbare Programme usw.) sind in der at.*-Hierarchie unerwünscht. Für sie gibt es spezielle Newsgroups (z.B. de.alt.dateien.*). Im allgemeinen ist es jedoch besser, darauf zu verzichten und statt dessen nur auf entsprechende Download-Möglichkeiten via FTP oder WWW hinzuweisen.

    Gleiches gilt für sogenannte "Multipart"-Artikel. Manche Newsreader- Software kodiert den Artikel-Inhalt in verschiedenen, alternativen Darstellungsformaten (normaler Text, HTML, LaTeX, Word, usw.), obwohl die meisten Netzteilnehmer nur reinen Text darstellen können. Seien Sie rücksichtsvoll und bieten Sie alternative Darstellungs- formate besser via FTP oder WWW an.

    Ihre Leserschaft steigt beträchtlich, wenn Sie, wie in der at.*-Hierarchie allgemein üblich, nur normalen Text (plain text) und keine Sonderformate (z.B. HTML) verwenden.

    Stellen Sie sicher, daß Ihr Newsreader nur Text (text only, plain text) versendet, indem Sie die Einstellungen überprüfen. Damit erreichen Sie, daß Ihre Artikel auch wirklich von allen gelesen werden können.

    An dieser Stelle sei nochmals auf die Empfehlungen unter Pkt. 8 (Auch die Aufmachung Ihres Artikels ist wichtig.) hingewiesen.

    Seien Sie möglichst konservativ beim Schreiben und möglichst liberal beim Lesen.

Kurz zusammengefaßt:

  1. Vergessen Sie nicht, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.
  2. Neulinge und Alteingesessene ergänzen einander.
  3. "Du" oder "Sie".
  4. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken. Und dann erst posten.
  5. Teilen Sie etwas Neues mit.
  6. Ihre Artikel sprechen für Sie - seien Sie stolz auf sie.
  7. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben.
  8. Auch die Aufmachung Ihres Artikels ist wichtig.
  9. Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile.
  10. Die Wahl der passenden Newsgroup.
  11. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym.
  12. Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum.
  13. Benutzen Sie E-Mail.
  14. Das Netz ist keine Einbahnstraße.
  15. Humor lockert die Kommunikation im Netz auf.
  16. Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter.
  17. Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen.
  18. Vorsicht mit Kommerziellem.
  19. Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln.

Danksagung

Als Ausgangsbasis für diese Netiquette diente mit freundlicher Erlaubnis die "
Netiquette für de.* ". Herzlichen Dank dafür an Andreas M. Kirchwitz.


Zur Verfügung gestellt von Wolfgang Dautermann unter Verwendung von WML .