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2. RfD: Netiquette fuer at.*




Newsgroups: at.usenet.announce,at.usenet,at.general
Subject: 2. RfD: Netiquette fuer at.*
Followup-To: at.usenet


2.RfD: Netiquette für at.*
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Änderungen gegenüber dem 1. RfD sind mit "*" markiert. 


Hintergrund:
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  Bisher wurde in at.*, wenn es um das Verhalten und die Umgangsformen
  im Usenet ging, entweder auf die Netiquette für de.* oder auf
  englische Varianten (wie etwa RfC 1855) verwiesen bzw. diese als
  Grundlage herangezogen.

  Die Netiquette-Varianten bilden aber die Situation in at.* nicht
  vollständig ab (etwa die Existenz von at.anzeigen.*), daher soll die
  folgende "Netiquette für at.*" per RfD/CfV zur Basis des Verhaltens in
  at.* gemacht werden.

  Die Netiquette selbst enthält keine Vorschläge, was bei Verstößen
  gegen die Netiquette unternommen werden kann oder soll. Dies bleibt
  anderen Dokumenten und dem Konsens in at.* vorbehalten.

*  Im Fall der Annahme wird diese Netiquette regelmäßig in der passenden
*  Newsgruppe (at.usenet) gepostet sowie im WWW zur Verfügung gestellt.


Proponenten:
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  Ingo Ließegang <ingo@eunet.at>
  Thomas 'Mike' Michlmayr <mike@cluon.priv.at>
  Christian Mock <cm@tahina.priv.at>
  Gerald Pfeifer <pfeifer@dbai.tuwien.ac.at>
  Christian Pree <chpr@gmx.net>


Christian Pree
i.A. der Proponenten



          D I E   N E T I Q U E T T E   F Ü R   A T . *
          =============================================

Die Netiquette soll Ihnen helfen, die Sitten und Gebräuche kennen-
zulernen, die sich im österreichischen Teil des Usenets (den "at.*"-
Newsgruppen) eingebürgert haben. So können Sie einige der häufigsten
Stolpersteine vermeiden.

Es folgen einige Tips, wie man das Netz effizient und auch höflich
zur Zufriedenheit aller benutzen kann (und sollte):

  - Vergessen Sie niemals, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
  - Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
    Und _dann_ erst posten!
  - Teilen Sie etwas Neues mit!
  - Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
  - Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
  - Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
  - Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
  - Denken Sie an die Leserschaft!
  - Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
  - Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
  - Benutzen Sie E-Mail!
*  - Das Netz ist keine Einbahnstraße!
  - Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
  - Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
  - Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
  - Vorsicht mit Kommerziellem!
  - Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
  - "Du" oder "Sie"?


1. Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
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  Wenn sie ihre Artikel verfassen, denken viele Leute leider nicht
  daran, dass die Nachrichten nicht von Computern gelesen werden,
  sondern von anderen Menschen.

  Ihre Nachricht kann nicht nur von Leuten in Österreich oder im
  deutschsprachigen Raum gelesen werden, sondern auf der ganzen Welt.
  Lassen Sie sich also besser nicht zu verbalen Ausbrüchen hinreißen.

  Bedenken Sie: Je ausfallender und unhöflicher Sie sich gebärden,
  desto weniger Leute sind bereit, Ihnen zu helfen, wenn Sie selbst
  einmal etwas brauchen.

  Eine einfache Faustregel: Schreiben Sie nie etwas, was Sie dem
  Adressaten nicht auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen würden.


2. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
   ---------------------------------------------------------------
   Und _dann_ erst posten!
   -----------------------

  Die Gefahr von Mißverständnissen ist bei einem schriftlichen Medium
  besonders hoch. Vergewissern Sie sich mehrmals, daß der Autor des
  Artikels, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was
  Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht
  vielleicht Ironie, Sarkasmus oder eine ähnliche Variante des Humors
  benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen.


3. Teilen Sie etwas Neues mit!
   ---------------------------

  Ihr Artikel wird an ein Millionenpublikum weltweit verteilt.
  Teilen Sie daher etwas Neues mit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
  Ein "Ich auch!" (ME TOO!) ist in den seltensten Fällen etwas Neues.

  Machen Sie Ihren Standpunkt klar, und drücken Sie sich verständlich
  aus. Durch schlüssige Argumentation können Sie von vornherein viele
  Missverständnisse vermeiden.

  Denken Sie aber daran, daß niemand gerne Artikel liest, die mehrere
  hundert Zeilen lang sind. Ihr Artikel sollte kurz und prägnant sein,
  jedoch ohne daß dabei das Verständnis auf der Strecke bleibt.

  Wer eine Signatur unter seinem Artikel verwenden möchte, sollte
  dort etwas mitteilen, das noch nicht aus seinem Artikel oder dessen
*  Header hervorgeht. Die Signatur sollte maximal 4 Zeilen lang und
*  durch "-- " in einer eigenen Zeile vom eigentlichen Text getrennt
*  sein. Dadurch können viele Newsreader die Signatur bei einem
*  Followup automatisch entfernen.
  
  Der sogenannte Footer ist im Usenet unüblich und unerwünscht.
  Man bezeichnet damit im Allgemeinen einen von der Software selbst
  erstellten Text, der automatisch dem Artikel-Inhalt (Message-Body)
  hinzugefügt wird. Im Gegensatz zur Signatur entzieht sich der Footer
  im Wesentlichen dem Einfluß des Benutzers (z.B. Hinweise, durch
  welche Programme der Artikel verarbeitet wurde).

  Ebenfalls unerwünscht sind sogenannte "human gateways".
  Man sollte nicht seine Aufgabe darin sehen, Artikel aus
  verschiedenen für jedermann zugänglichen anderen Newsgruppen,
  Netzen oder Informationsdiensten (z.B. Fido, Teletext, AOL,
  CompuServe usw.) ins Netz weiterzuleiten.


4. Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
   --------------------------------------------------------

  Die meisten Leute im Netz kennen und beurteilen Sie nur aufgrund
  dessen, was Sie in News und Mail schreiben. Versuchen Sie daher,
  Ihre Artikel leicht verständlich und möglichst fehlerfrei zu
  verfassen.

  Ein Wörterbuch neben dem Rechner mag als Übertreibung erscheinen,
  andererseits wird ein möglichst fehlerfreier und gut formulierter
  Artikel ernster genommen als ein vor Fehlern beinahe unleserlicher
  oder durch schlechte Wortwahl unverständlicher Artikel.

  Bedenken Sie, daß Ihr Anliegen schlecht vertreten wird durch einen
  Artikel, der nicht elementaren Anforderungen an Stil, Form und
  Niveau genügt.

  Vielleicht lesen Ihre zukünftigen Kollegen oder Ihr zukünftiger Chef
  mit. Vorurteile bilden sich leicht.

*  Die Verwendung von Dialekt und Mundart als Stilmittel schließt das
*  nicht aus. Des is jo eh kloa! Sogenannte spelling-flames
*  (öffentliches Kritisieren von Rechtschreibfehlern) gelten jedoch
*  als grobe Unhöflichkeit.


5. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
   -------------------------------------------------------

  Einige Leute denken, es reiche aus, einen Artikel in wenigen
  Minuten in den Rechner zu "hacken". Besonders im Hinblick auf die
  vorangegangenen Punkte ist das aber kaum möglich. Sie sollten sich
  Zeit nehmen, um einen Artikel zu verfassen.

  Vergewissern Sie sich vor dem Schreiben, ob nicht bereits andere
  eine gleichwertige Antwort verfaßt haben. Dadurch kennen Sie
  einen Teil der nachfolgenden Diskussion und können vorgebrachte
  Argumente bei Ihrem Beitrag schon berücksichtigen.

  Jeder Artikel sollte vor dem endgültigen Abschicken mindestens
*  einmal vollständig durchgelesen und eventuell überarbeitet werden.

  Manchmal empfiehlt es sich auch, den Artikel noch einmal zu
  überschlafen. Oft stellt sich am nächsten Tag heraus, daß man
  zu impulsiv reagiert oder eine Beleidigung verfaßt hat.


6. Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
   --------------------------------------------------------

  Durch Groß- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher.
  Absätze dienen der Gliederung und lockern den Text auf.
  Darüber hinaus sollten Punkte und Kommas selbstverständlich sein.

*  Der zitierte und der darauffolgende, dazugehörige eigene Text
*  sollten grundsätzlich durch eine Leerzeile getrennt werden.
  Auf Blocksatz verzichten Sie besser, da unterschiedlich breite
  Leerschritte das Lesen erschweren.

  Sie sollten die Breite der eigenen Zeilen unter etwa 70 Zeichen
  halten, damit auch nach mehrmaligem Zitieren von Text (Quoten)
  die Standardzeilenbreite von 80 Zeichen nicht überschritten wird.
  Zudem wissen professionelle Schreiberlinge längst, daß Zeilen mit
  mehr als etwa 70 Zeichen vom Menschen nur noch mit Anstrengung zu
  lesen sind (zählen Sie doch einmal die Zeichen pro Zeile in Ihrer
  Tageszeitung).

*  Es gilt in der at.*-Hierarchie nicht als unhöflich, Umlaute zu
*  verwenden. Statt Umlauten können auch Umschreibungen (ae, oe, ue,
*  ss oder eventuell sz) verwendet werden.

* [Duden-Absatz entfernt]


7. Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
   ------------------------------------

  Wenn Sie einen Artikel verfassen, achten Sie bitte besonders auf
  den Inhalt der "Subject:"-Zeile (umgangssprachlich auch "Betreff"
  oder "Thema" genannt). Hier sollte in kurzen Worten (möglichst
  unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so
  daß ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse für ihn ist
  oder nicht.

  In länger dauernden Diskussionen kann es passieren, daß das Thema,
  über das debattiert wird, vom ursprünglichen "Subject" abweicht.
*  Bitte passen sie das Subject dem Diskussionsverlauf an. Es ist
*  üblich, in diesem Fall das alte Thema mit: "(was:altes Subject)" an
*  das neue Thema anzufügen. 
*  Beispiel:
*  Subject: Erbsen im Treibhaus (was: Kohlrabi im Vorgarten)
*  Vermeiden Sie bitte Verkettungenen von (was:aaa(was:bbb)). Das letzte
*  Thema anzugeben ist ausreichend.

  Vermeiden Sie bitte Programme, die anstatt des üblichen Prefixes 
  'Re:' (für Reply) ein 'Antwort:', 'AW:' oder ähnliches einfügen.
  Viele Newsreader können sonst nämlich nicht am Subject erkennen,
  daß der Artikel ein Followup ist, und beginnen einen neuen Thread.


8. Denken Sie an die Leserschaft!
   ------------------------------

  Überlegen Sie sich vor dem Posten eines Artikels oder Followups,
  welche Leute Sie mit Ihrer Nachricht erreichen wollen. Wählen Sie
  die Gruppe (oder Gruppen), in die Sie schreiben, sorgfältig aus.
  Sie sollten diese Gruppen auch selbst lesen. Posten Sie, wenn
  irgend möglich, nur in _eine_ Gruppe.

  Ein "Crossposting" eines Artikels in mehrere, womöglich
  inhaltlich verwandte Gruppen ist nicht empfehlenswert.
  Wenn Sie dennoch ein Crossposting (durch Angabe mehrerer
  Gruppennamen in der "Newsgroups:"-Zeile) erzeugen, lenken Sie
  bitte darauffolgende Artikel mit Hilfe der "Followup-To:"-Zeile
*  in _eine_ Gruppe. Ein Hinweis im Artikel, daß der Followup-To
*  geändert wurde, ist empfohlen.

  Keinesfalls sollten Sie aber ein "Multiposting" (mehrere einzelne
  Kopien ein und desselben Artikels in verschiedene Newsgruppen)
*  machen! Denn dies bewirkt, daß die Diskussion in mehrere parallele
*  Teildiskussionen zerfällt, denen niemand wirklich gut folgen kann.  
  
  Benutzen Sie eine Newsgruppe mit der Endung ".sonstiges", wenn
  keine dem Thema angemessenere spezielle Gruppe existiert.

  Crosspostings über mehrere News-Hierarchien sind grundsätzlich zu
  vermeiden.

  Speziell für Kleinanzeigen (Ankauf und Verkauf) wurde die
  Unter-Hierarchie "at.anzeigen.*" eingerichtet, um entsprechende
*  Artikel aus allen anderen Gruppen fernzuhalten. Anzeigen-Gruppen in
*  at.* sind also generell durch eine Namenskomponente *.anzeigen.*
*  gekennzeichnet. Bitte respektieren Sie das!


9. Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
   -----------------------------------------

  Achten Sie darauf, daß Sie Ihre ironisch gemeinten Bemerkungen
  so kennzeichnen, daß keine Mißverständnisse provoziert werden.
  Bedenken Sie: In einem schriftlichen Medium kommt nichts von Ihrer
  Mimik und Gestik herüber, die Sie bei persönlichen Gesprächen
  benutzen würden.

  Im Netz gibt es für diesen Zweck eine Reihe von Symbolen, die man
  Smileys nennt; die gebräuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn
  Ihnen nicht sofort auffällt, was diese Smiley-Symbole bedeuten
  sollen, legen Sie den Kopf doch einfach auf die linke Schulter
  und schauen Sie noch einmal ... :-)

  Für den Leser gilt: Erscheint Ihnen ein Text mißverständlich oder
  unlogisch, ziehen Sie in Betracht, daß er ironisch oder sarkastisch
  gemeint sein könnte. Bitten Sie im Zweifelsfall den Autor per E-Mail
  um eine Erklärung, statt sofort ein Followup zu posten.


10. Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
    -----------------------------------------------------

  Es ist eine gute Angewohnheit, kurze Ausschnitte des Textes, auf
  den man sich bezieht, wörtlich zu zitieren und dem eigenen Text
  voranzustellen.

  Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel
  Original-Text stehen zu lassen, daß dem Leser der Zusammenhang
  nicht verloren geht. Zitierter Text (Quote) stellt nur eine grobe
  Gedankenstütze dar, viel wichtiger ist das, was Sie an neuen,
  interessanten, eigenen Gedanken hinzuzufügen haben.

  Zitieren Sie bereits zitierten Text nach Möglichkeit nicht erneut.
  Statt Text wortwörtlich zu zitieren, kann er auch durch eine kurze
  in eckige Klammern [] gesetzte Umschreibung ersetzt werden.

  Ein Beispiel:

  >> Wenn Sie einen Followup-Artikel schreiben, wird Ihnen der gesamte
  >> Text, auf den Sie sich beziehen, von Ihrem Newsreader-Programm
  >> zum Bearbeiten angeboten.
  >> [weitere Ausführungen über Newsreader-Programme gelöscht]
  >
  > Der Originaltext wird dabei im Allgemeinen durch das Zeichen '>'
  > eingerückt (ähnlich wie dieser Absatz), um klar ersichtlich zu
  > machen, daß es sich dabei um zitierten Text handelt. Lassen Sie
  > zur Übersichtlichkeit zwischen zitiertem und eigenem Text jeweils
  > eine Leerzeile Freiraum.

  Zitieren Sie nur Text, auf den Sie auch Bezug nehmen.

  Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser
  Ihres Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit
  hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat
  ohne eine Gedankenstütze große Mühe, den Sinn Ihrer Ausführungen
  zu erkennen.

  Das Zitieren von Unterschrift oder Signatur ist eine leider
  weit verbreitete Unsitte und unerwünscht.

  Beim Zitieren sind den einzelnen Zeilen vorangestellte Initialen
  nicht erforderlich, weil Newsreader-Software an Hand der internen
  Artikel-Verkettung (wozu das Schlüsselwort "References" im Header
  von Artikeln dient) dies individuell auf Wunsch darstellen kann.
  Aus dem gleichen Grund ist bei der einleitenden namentlichen Anrede
  die Wiederholung von Subject, Message-ID, Newsgroup-Namen, Datum und
  den meisten anderen Header-Zeilen überflüssig.


11. Benutzen Sie E-Mail!
    --------------------

  Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, überlegen
  Sie bitte, ob dies eine Bereicherung der laufenden Diskussion ist
  und auch andere interessieren könnte - oder ob nicht eine einfache
  E-Mail besser geeignet wäre.

  Ein Beispiel: Hitzige Diskussionen arten manchmal in wüste
  Beschimpfungsorgien (sogenannte "Flame Wars") aus. Spätestens
  dann ist der Zeitpunkt gekommen, ab dem außer den Streithähnen
  niemand mehr an der Diskussion interessiert ist.

  Auch Hinweise auf Rechtschreibfehler, technische Probleme,
  offensichtliche Irrtümer oder Netiquetteverstöße tätigt man
  besser per E-Mail.

  Es ist normalerweise unhöflich, Antworten per E-Mail auch noch
  einmal zusätzlich öffentlich zu posten. Man sollte sich entscheiden:
  entweder E-Mail oder News, aber nicht beides. Tun Sie es dennoch,
  sollten Sie unbedingt zu Beginn der Nachricht darauf hinweisen, etwa
  "[posted and mailed]". Doch vergessen Sie nicht: Es ist besser, Sie
  entscheiden sich für _ein_ Kommunikationsmedium - E-Mail oder News!

  Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, das auch Millionen
  andere Leute interessieren dürfte, benutzen Sie News. Andernfalls
  ist E-Mail passender.


* 12. Das Netz ist keine Einbahnstraße!
*     ---------------------------------


*  Erwarten Sie nicht, daß die anderen Netzteilnehmer Ihnen die Lösung
*  ihres Problemes per E-Mail frei Haus liefern. Das Netz ist keine
*  Supportabteilung einer Firma, sondern eine Ansammlung von Frei-
*  willigen, die ihre Sachkenntnise zur Verfügung stellen. Je mehr Sie
*  Ihre eigenen Kenntnisse und Erfahrungen der Netzgemeinde zur
*  Verfügung stellen, umso eher können Sie auf Ihre Fragen kompetente
*  Antworten erwarten. Anspruch auf Hilfe durch das Netz hat aber
*  niemand.


13. Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
    --------------------------------------------------------------

  Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt und darauf
  Antworten per E-Mail empfangen haben, welche eventuell auch
  andere Leute interessieren könnten, fassen Sie die Ergebnisse
  (sinnvoll gekürzt) zusammen, und lassen Sie damit auch andere
  von den Antworten auf Ihre Frage profitieren.

  Haben Sie mit dem Schlüsselwort "Followup-To: poster" im Header
  Ihres Artikels veranlaßt, daß Antworten auf Ihren Artikel nicht
  veröffentlicht, sondern automatisch nur an Sie per E-Mail geschickt
  werden, sollten Sie nach angemessener Zeit eine Zusammenfassung
  Ihrer Erkenntnisse veröffentlichen (und diese Absicht auch in Ihrem
  Artikel ankündigen).

  Weisen Sie von vornherein darauf hin, wenn Sie ohnehin eine
  Zusammenfassung posten wollen. Damit vermeiden Sie überflüssige
  Antworten der Art "Bitte poste doch eine Zusammenfassung.", "Bitte
  sende mir eine Zusammenfassung per E-Mail.", "Send me a copy.",
  "Me too.", "Add me." usw.

  Entsprechend gilt für die Leser: Wenn Sie gern möchten, daß
  jemand eine Zusammenfassung veröffentlicht, bitten Sie ihn
  per E-Mail darum, auf gar keinen Fall öffentlich (Followup).

  Bedenken Sie: Es gilt als unhöflich, in einer Newsgruppe, die
  man nicht liest, nur Fragen zu stellen und Antworten per E-Mail
  einzufordern. Niemand liest gern Newsgruppen, in denen nur
  Fragen gestellt werden, aber keine Antworten stehen.


14. Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
    -------------------------------------------

  Achten Sie darauf, daß Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen.

  Seien Sie vorsichtig beim Zitieren aus urheberrechtlich geschützten
  Werken. Begehen Sie keine Straftaten. Rufen Sie nicht zu Straftaten
  auf.

  Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Rechte eines anderen vielleicht
  verletzen könnten, fragen Sie ihn vorher per E-Mail, was er von
  Ihren Absichten hält.

  Das Veröffentlichen von E-Mail ist - abgesehen von seinen möglichen
  rechtlichen Konsequenzen - unhöflich und sollte nicht ohne die
  explizite Einwilligung des Autors geschehen.

  Da Ihre Artikel von einem Millionen-Publikum gelesen werden, seien
  Sie zurückhaltend mit dem, was Sie über andere sagen. "Usenet is not
  a right", aber natürlich ist Usenet deshalb kein rechtsfreier Raum.
  Ehrenbeleidung und üble Nachrede sind auch klagbar, wenn die
  Äußerungen im Usenet fielen.


15. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
    ----------------------------------------------------

  In Teilen der Mailboxszene und bei einigen Internet-Anbietern
  verbergen die Nutzer ihre wahre Identität hinter einem Pseudonym und
  schreiben manchmal Dinge, die sie sich sonst nicht erlaubt hätten.
  Aufgrund der negativen Erfahrungen, die viele Leute im Netz mit den
  Trägern solcher Pseudonyme gemacht haben, sollten Sie Ihre Artikel mit
  Ihrem wirklichen Namen ("real name") versehen. Wie aus Pkt. 11
  (Benutzen Sie Mail!) bereits hervorgeht, ist eine Antwort per Mail
  Teil der Funktionalität des Usenet. Achten Sie daher darauf, daß Sie
  unter der Mail-Adresse im Artikel auch direkt erreichbar sind!

  In einigen Newsgruppen, in denen es um sehr sensible Themen geht
  (zum Beispiel sexuelle Gewohnheiten etc.), werden Pseudonyme bzw.
  Artikel, die über sogenannte Anonymous-Remailer (auch "Anon-Server"
  genannt) gepostet wurden, in Ausnahmefällen geduldet.

  Pseudonyme bzw. Anonymous-Remailer bieten übrigens keinen Schutz,
  wenn man dem Netz oder seinen Teilnehmern schaden oder wenn man
  Straftaten begehen will. Wie bei den meisten elektronischen Medien
  ist im Ernstfall eine nachträgliche Rückverfolgung fast immer
  möglich.


16. Vorsicht mit Kommerziellem!
    ---------------------------

  Ein gewisses Maß an kommerzieller Information wird im Netz durchaus
  geduldet. Beispielsweise Adressen von Firmen, die ein bestimmtes
  Produkt anbieten, nach dem jemand gefragt hat. Als unverschämt gilt
  dagegen die Verbreitung von reinen Werbeinformationen. Insbesondere
  dann, wenn ein gewisses Volumen überschritten oder unaufgefordert
  gepostet wird.

  Bedenken Sie: Dies ist ein nicht-kommerzielles Netz, und niemand
  will die Übertragungskosten für unverlangte Werbung bezahlen.

  Werbung im Usenet und per E-Mail kostet vor allem andere (Empfänger
  und Zwischenstationen) Zeit und Geld. Wurde sie unverlangt
  verschickt, so kann der "Diebstahl" dieser Ressourcen die Betroffenen
  sehr verstimmen.


17. Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
    ---------------------------------------------

  Binär-Dateien (Grafik, Musik, ausführbare Programme usw.) sind in
*  der at.*-Hierarche unerwünscht. Für Binär-Dateien gibt es spezielle
*  Newsgruppen (z.B. alt.binaries.*). Im Allgemeinen ist es jedoch
  besser, auf Binär-Dateien in den News zu verzichten und statt dessen
  nur auf entsprechende Download-Möglichkeiten via FTP oder WWW
  hinzuweisen.

  Gleiches gilt für sogenannte "Multipart"-Artikel. Manche Newsreader-
  Software kodiert den Artikel-Inhalt in verschiedenen, alternativen
  Darstellungsformaten (normaler Text, HTML, LaTeX, Word, usw.),
  obwohl die meisten Netzteilnehmer nur reinen Text darstellen können.
  Seien Sie rücksichtsvoll und bieten Sie alternative Darstellungs-
  formate besser via FTP oder WWW an. In der "at.*"-Hierarchie ist es
  üblich, nur normalen Text zu benutzen.


18. "Du" oder "Sie"?
    ----------------

  Aus der Deutschsprachigkeit der "at.*"-Hierarchie erwächst die
  Frage, ob man andere Netzteilnehmer in News und Mail "duzen" oder
  "siezen" sollte. Es gilt normalerweise: Wer selbst siezt, will
  gesiezt werden. Wer duzt, will selbst geduzt werden.

  Die meisten Teilnehmer der "at.*"-Hierarchie duzen sich jedoch,
  unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung. Und viele, die
  siezen, tun dies nur anfangs, weil sie noch nicht wußten, daß
  die meisten ein "Du" bevorzugen. Wird man gesiezt, sollte man aber
  dennoch nicht gleich mit dem "Du" beginnen, sondern vorher fragen,
  ob dies für den anderen in Ordnung ist.

  Wahrscheinlich ist diese Netiquette einer der wenigen Artikel im
  Netz, in dem Sie mit voller Absicht gesiezt werden.


Zusammenfassung der Dinge, die Sie bedenken sollten:
----------------------------------------------------

  - Vergessen Sie niemals, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
  - Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
    Und _dann_ erst posten!
  - Teilen Sie etwas Neues mit!
  - Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
  - Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
  - Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
  - Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
  - Denken Sie an die Leserschaft!
  - Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
  - Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
  - Benutzen Sie E-Mail!
*  - Das Netz ist keine Einbahnstraße!
  - Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
  - Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
  - Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
  - Vorsicht mit Kommerziellem!
  - Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
  - "Du" oder "Sie"?


Danksagung
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Diese Netiquette wurde mit freundlicher Erlaubnis weitestgehend von der
"Netiquette für de.*" übernommen. Herzlichen Dank dafür an Andreas M.
Kirchwitz.